Nach dem "wie" nun das wieso. Wieso so kompliziert, wenn man auch einfach einen Rehebeschlag nehmen kann?

Dafür schauen wir uns den Huf einmal genauer an.
Von außen sehen wir die Hufkapsel, darin befindet das Hufbein, der letzte Knochen vom Pferdebein. Bei einem Gesunden Huf ist das Hufbein über den Hufbeinträger fest mit der Hufkapsel verbunden, durch die Lamellen an der Wand aufgehangen. Es drückt nicht von innen auf die Sohle.

Bei der Hufrehe wird der Hufbeinträger beschädigt, das Hufbein ist lose in der Hufkapsel. Es sinkt und drückt von innen auf die Sohle. Dadurch wird die Sohlenlederhaut gequetscht und die Hornproduktion gehemmt Die Hufkapsel schiebt sich am Pferdebein hoch.

Um diesen Vorgang Rückgängig zu machen, stützen wir das Hufbein mit dem Rehepolster. Die Hufbeinkante und der Tragrand müssen frei bleiben. 

Die Hufwand wird aus der Last genommen. Sie darf keinen Bodenkontakt haben, damit sie runter rutschen kann. Das Pferd steht dann auf der Sohle und dem Polster. Dafür brauchen wir einen Hufschuh, mit einer dicken, weichen Sohle. Die Sohlenlederhaut wird entlastet und besser durchblutet, dadurch wächst die Sohle besser.


Bei einem Rehebeschlag, einem Zehenoffenen Eisen, mit Polster und einer Platte im hinteren Bereich, ist der Sohlenbereich unter der Hufbeinspitze frei, er soll entlastet werden.

Wir erinnern uns an das lose Hufbein, welches mit dem ganzen Pferdegewicht von innen auf der Sohle steht.
Wir fangen es auch hier mit einem Polster ab. Dadurch, das die Zehe frei schwebt, haben wir in dem Bereich nichts was den Druck, der an der Stelle am größten von innen ist, abfängt. Im Hufschuh hat der Huf durch das Polster eine sehr große Auflagefläche. Der Druck ist gleichmäßig verteilt.

Auf einem Beschlag können wir auch die Wand nicht so aus der Last nehmen, wie wir es brauchen. 
Wandhorn wächst deutlich schneller als Sohlenhorn. Der Beschlag und somit das Polster sitzen dadurch nicht so lange so fest am Huf wie im Schuh.